Dem Seitensprung ihres Mannes begegnet Cornelia mit Stil: Sie setzt sich in ihr Cabriolet und macht sich auf und davon. Dass sie dabei auch den Nachbarsjungen sowie jede Menge Bestechungsgeld mitgenommen hat, führt unweigerlich zu turbulenten Nebenwirkungen. Mit seinem Roman über eine Flucht aus der scheinbar heilen Welt der Provinz ist René Freund eine spannende Roadstory gelungen.
Ein Freitag, der den Alltag einer ganzen Kleinstadt aufwirbelt. Eine Flucht, die alles noch komplizierter macht. In René Freunds Roman Wechselwirkungen geraten die Dinge im Leben eines wohl situierten Arztes und seiner Frau gehörig durcheinander: Denn Cornelia wird nicht nur Zeugin eines Seitensprungs ihres Mannes, sondern entdeckt gleichzeitig, dass er in einen Bestechungsskandal verwickelt ist. Cornelia flüchtet: mit ihrem stilvollen Cabriolet – und dem Nachbarsjungen Manuel, für den sich das Leben hauptsächlich aus beengenden Vorgaben zusammensetzt.
So beginnt eine Roadstory, an deren Anfang viel Bargeld und endlose Straßen gen Süden stehen und alles möglich scheint. Cornelia und Manuel stürzen sich Hals über Kopf in ein Abenteuer, das sie einander näher bringen wird, als es ihre Kleinstadt je für angemessen halten würde. Gleichzeitig setzt für den zurückgelassenen Doktor Robert Wagner ein Spiel gegen die Zeit ein: keine Spur von seiner Frau und keine Spur vom Schwarzgeld, das nun ein Pharmakonzern dringend von ihm zurückverlangt.
René Freund kontrastiert die brüchige Kleinstadtidylle mit den Verheißungen des Unterwegsseins. Doch wie viel von sich selbst kann man tatsächlich zurücklassen und wie frei ist man mit einem Sack voll Korruptionsgeld im Gepäck?